Stille

Stille


Wie schwer es mir doch fällt, wirklich Stille in mir zu finden!

Dabei ist die Stille immerzu da  -

um mich herum, in diesem Raum, im ganzen All,

ich finde sie auch in dem Baum in meinem Garten

und dem plätschernden Bach.

 

Doch ich lebe nicht darin, weil ich in meiner eigenen,

abgetrennten Welt gefangen bin.

Gedanken kreisen unentwegt durch mein Gehirn.

Wünsche und Begierden  treiben mich an.

Der Zustand der Abwesenheit der Stille in meinem Leben wird mir manchmal sehr schmerzhaft bewusst.

Mit meinem Verstand kann ich den Zustand der Stille nicht erreichen.

Immer stellt sich meine Persönlichkeit zwischen mich

und mein wahres Selbst.

Wie kann ich in dieser lauten Welt überhaupt einen Raum der Stille finden?

Die äußere Informationsflut ist so überwältigend, dass es mir sehr schwer fällt in Beziehung zum meinem Innersten zu treten.

Die Frage in mir wird immer drängender:

Was ist meine wahre Aufgabe in diesem Leben, in diesem Moment?

Wer bin ich wirklich?

Kann ich eine Antwort auf diese Frage in mir finden?

Ich merke, dass ich nur in Augenblicken der Stille, wenn mein Ich zur Ruhe kommt, eine Annäherung an das Wahre fühle.

Wenn ich mich diesem Kern meines Wesen nähere, bin ich mit allen Geschöpfen verbunden.


In der wahren Stille ist kein EGO mehr.

In der wahren Stille ist die vollkommene Fülle des NICHTS.

In der wahren Stille ist Alles ungetrennt.


Die Stille ist der heilige Raum, in dem Erkenntnis möglich ist. 

 

Ich sitze und schweige und lausche, was Gott in mir spricht

(Meister Eckart)

 


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